Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Was ich mir gekauft habe…

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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 19 Jahre alt!

Ich habe etwas gekauft, bei dem, nachdem ich gleich sage was, der ein oder andere vielleicht etwas verwundert schauen könnte, weil ich ja eigentlich so gar nicht zu der Zielgruppe gehören, die sich so etwas anschaffen.

Und zwar ein Pedelec

Ein Pedelec (Akronym für Pedal Electric Cycle) ist eine Ausführung eines Elektrofahrrads, bei der der Fahrer von einem Elektroantrieb nur dann unterstützt wird, wenn er gleichzeitig selbst die Pedale tritt.

Wieso ich mir das gekauft habe? Nun ja, das hat mehrere Gründe…


Ich habe zwar einen Führerschein und kann Auto fahren, ebenso wie mir ein Auto zur Verfügung steht, mit welchem ich fahren könnte, aber das Auto fahren spricht mich nicht so an. Einerseits steht man dauernd im Stau, besonders wenn man in der Stadt fährt, was bei mir zwangsläufig der Fall ist, zweitens nervt es immer Parkplätze suchen und Tanken zu müssen (eine Tankfüllung, gleich wieder über 50€ weg, einfach so, im Auto verbrannt) und drittens kommt noch hinzu, dass ich anscheinend nicht diesen Reiz beim Autofahren verspüre, den manch anderer zu spüren scheint. Ich fahre nur zweckgebunden mit dem Auto, aber nicht weil es mir Spaß macht.

Schon seit Längerem habe ich nach einer Alternative zum Auto gesucht. Denn soviel fahre ich gar nicht (manchmal steht das Auto sogar mehrere Wochen unbenutzt an der Straße), hauptsächlich sind das die Wege zur 15 km entfernten Hochschule. Klar, ich könnte mit dem ÖPNV fahren, hab ich schon paarmal gemacht und ich hatte auch mal ein kleines Faltrad gekauft, um schneller zur Haltestelle zu kommen und weniger umsteigen zu müssen, aber das Faltrad war reiner Schrott und ging direkt wieder zurück und die Busanbindung ist auch nicht optimal. Den ganzen Weg aber nur mit einem Fahrrad ohne Motor zu fahren, ist mir aber auch zu anstrengend und man kommt nicht drumherum beim Fahren zu schwitzen, was nicht unbedingt sein muss, wenn man dann noch den ganzen Tag im Hörsaal sitzt.

Letztendlich habe ich mich auch aus ökonomischen und ökologischen Gründen für das Pedelec entschieden. Die Steuern und die Versicherung für das Auto muss ich zwar nicht selbst bezahlen, jedoch die Reparaturen, TÜV etc. Das ist viel mehr Geld als mir eigentlich lieb ist dafür auszugeben. Wieso soll ich umgerechnet pro Jahr mehr als einen Monat arbeiten, nur um das Auto zu finanzieren? Ein Pedelec hält zwar auch nicht 50 Jahre, jedoch sind die Kosten hierbei wesentlich niedriger, haben sich also sehr schnell rentiert und einfache Sachen kann man auch selbst reparieren.

Und was ist mit den ganzen Abgasen? Immer hört man von Feinstaub und Erdölknappheit, regt sich darüber auf, aber die meisten Leute ändern an ihrem eigenen Verhalten wenig. In Europa und Amerika ist unser ökologischer Fußabdruck um ein Vielfaches größer als er eigentlich sein dürfte, das heißt wir verbrauchen die Ressourcen auf der Erde schneller, als sie neu entstehen können. Irgendwann wird die Erde verbraucht sein und das wird ein großes Problem sein. Aber durch den Klimawandel wird es auch schon viel früher drastische Auswirkungen geben. Hitzeperioden, starke Gewitter etc. Alles scheint noch so weit weg, aber nachher ist die Katastrophe schneller da, als man es sich wünscht. Indem ich einfach aufs Autofahren verzichte, versuche ich meinen Beitrag zu leisten.

Klar, es wird bestimmt Situationen geben, in denen ich unbedingt ein Auto benötige. Aber für solche Situationen braucht man ja nicht ständig ein eigenes Auto vor der Tür stehen zu haben. Ich bin sehr begeistert von dem wachsenden Angebot an Carsharing-Optionen und werde, wenn es sich wirklich nicht verhindern lässt, darauf zurückgreifen. Durchschnittlich stehen Privatautos 23 Stunden am Tag ungenutzt herum.


Ich habe mir online (weil die Angebote in lokalen Geschäften leider außerhalb meines Budgets liegen) das Fischer ETH 1822 bestellt. Der erste Eindruck ist sehr positiv und nach einigen Einstellungen bin ich auch schon über 60 Kilometer gefahren. Das Beste ist, dass es wirklich möglich ist, konstant und auch den Berg hoch mit einer Geschwindigkeit von 25 km/h zu fahren, ohne dass sich auch nur ein einziger Schweißtropfen auf der Haut bildet. Nach ausgiebigerer Nutzung werde ich Erfahrungen teilen…

Das Pedelec

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