Jan-Lukas Else

Gedanken eines IT-Experten

Erschöpfung und Kreativität

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⚠️ Dieser Eintrag ist bereits über ein Jahr alt. Er ist möglicherweise nicht mehr aktuell. Meinungen können sich geändert haben. Als ich diesen Post verfasst habe, war ich erst 18 Jahre alt!

Wie gut harmonieren diese?

Ein Zimmer zur Vermietung vorzubereiten, ist anstrengender, als man es sich als Unerfahrener oft vorstellen mag. Was mit “Ach da muss man ja nur die Bücher ausräumen” schnell gesagt ist, endet dann letztendlich doch in einer Menge Arbeit, die einen mehr erschöpft, als man es gern hätte. Besonders ärgerlich, wenn dies auch gerade während des knappen Urlaubs passiert, der doch eigentlich zur Erholung gedacht ist.

Aber so erschöpft wie jetzt, habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Als ich im September jeden Tag laufen war, habe ich Erschöpfung als Kreativitäts-Quelle gesehen. Ich dachte, dass körperliche Arbeit (Laufen) notwendig sei, um auch im Kopf fit zu bleiben. Dass es notwendig ist, sich zu erschöpfen, um kreativ schöpferisch zu sein.

Doch mittlerweile habe ich festgestellt, dass dies doch nicht die ganze Wahrheit ist. Denn wenn die Erschöpfung zu groß ist, ist überhaupt keine Motivation mehr da, überhaupt irgendwas zu erschaffen. Man ist viel zu müde, als dass man noch Blog-Posts schreiben könnte, die von der Qualität sind, dass sie viral gehen können. Auch ist da eher die Routine, die einen zwingt, wenigstens alle paar Tage mal etwas zu schreiben, als dass es wirklich aus Freude getan wird. Nur der Gedanke, dass man aufgrund von Stille (durchs Nicht-Posten von Artikeln) in der Bedeutungslosigkeit verschwinden könnte, ist die Kraft, die einen dann doch noch an den Schreibtisch zwingt.

Viel mehr verhält sich das mit der kreativitätsfördernden Erschöpfung wie Koffein. Bis zu einer bestimmten Menge besitzt die Einnahme eine positive leistungssteigernde Wirkung, aber ist es zu viel, kann es schnell nach hinten losgehen. Auf die Menge kommt es also an.

Aber freiwillig erschöpft man sich wohl eher nicht bis zu dem Punkt, wo die Wirkung umschlägt. Irgendwann wird man keine Lust mehr haben sich noch weiter zu erschöpfen. Nur wenn die Erschöpfung quasi erzwungen ist (durch Stress in der Arbeit etc.) kann es passieren, dass der Wendepunkt überschritten wird.

Ich freue mich schon jetzt auf den Zeitpunkt, wo ich endlich aus der erzwungenen Erschöpfung herauskommen kann und mich freiwillig erschöpfen kann. Denn lieber erschöpfe ich mich durch das Betreiben von Sport, anstatt auf Leitern zu turnen und Wände zu streichen. 😄

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